Mit NPN – STEPPING OUT wurden nicht-theatrale, analoge, mediale und digitale öffentliche Räume sowie noch neu zu denkende performative Szenenflächen und Aktionsfelder für den Tanz erschlossen, um die durch die Pandemie eingeschränkten Präsentationswege für den Tanz zu erweitern und damit künstlerische Praxis und Beschäftigung zu ermöglichen. Auch für die Umstrukturierung von Arbeiten, die ursprünglich für die Bühne produziert wurden, zur Aufführung im öffentlichen und/oder digitalen Raum konnten Gelder beantragt werden.

NPN – STEPPING OUT wurde ab August 2020 im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien realisiert, das das kulturelle Leben in Deutschland unter den erheblichen Einschränkungen und finanziellen Belastungen der globalen COVID-19-Pandemie aufrechterhielt. Zusammen mit den Programmen TANZPAKT RECONNECT des Bureau Ritter und DIS-TANZEN des Dachverbands Tanz Deutschland bildete NPN – STEPPING OUT das „Hilfsprogramm Tanz“.

An wen richtete sich das Programm?

Antragsberechtigt waren Einzelkünstler:innen, Tanzdozent:innen, Tanzensembles, Kollektive, Produktionszentren, Spielstätten, Festivals, Produktionsbüros und Tanznetzwerke, natürliche und juristische Personen mit Sitz bzw. Wohnsitz (bei natürlichen Personen) in Deutschland, die nicht maßgeblich öffentlich bzw. weniger als 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln gefördert wurden. Die Projekte mussten im Wesentlichen in Deutschland erarbeitet und realisiert werden.

In welchen Förderbereichen konnten Anträge gestellt werden?

FÖRDERBEREICH 1
Planung und Realisierung künstlerischer Einzelprojekte, die temporäre Präsentationsräume erschließen (öffentlich)

FÖRDERBEREICH 2
Künstlerische Projekte, die neue Aufnahme-, Projektions- und Distributionswege untersuchen (öffentlich und nicht-öffentlich)

FÖRDERBEREICH 3
Vermittlungsprogramme, webbasierte Seminare oder ähnliche Diskursformate (öffentlich und nicht-öffentlich)

FÖRDERBEREICH 4
Konzeptionelle Planung von Projekten, die zu einem späteren Zeitpunkt im analogen, medialen oder digitalen öffentlichen Raum realisiert werden (nicht-öffentlich)

In welchem Umfang wurden
Vorhaben gefördert?

Insgesamt standen bei einer gesamten Fördersumme von 18,5 Mio. Euro 16,9 Mio. Euro für künstlerische Vorhaben zur Verfügung. Dank einer sukzessiven Mittelaufstockung konnten bis Februar 2022 fünf Vergaben realisiert werden. Gefördert wurde im Umfang von mindestens 10.000 bis maximal 50.000 Euro. Die Antragsteller:innen mussten eine Gegenfinanzierung von mindestens 10 Prozent des gesamten Projektvolumens erbringen. Die Gegenfinanzierung konnte durch zweckgebundene Zuwendungen Dritter, Eigenmittel sowie unbare Leistungen erfolgen, sofern diese in nachvollziehbarer Weise der Maßnahme zuzuordnen waren.

Wer entschied
über die Anträge?

Die Anträge wurden von einer dreiköpfigen Fachjury gesichtet und beurteilt. Zu den Mitgliedern der Jury gehörten abwechselnd die Tanzkritikerin, freischaffende Dramaturgin, Kuratorin und Intendantin des tanzhaus nrw Ingrida Gerbutavičiūtė (Nordrhein-Westfalen), die Theater- und Tanzkritikerin Sabine Leucht (Bayern), der künstlerische Leiter der fabrik Potsdam Sven Till (Brandenburg) und der künstlerische Leiter des Festivals euroscene Leipzig Christian Watty (Sachsen).

"Der Wert und die Bedeutung von Kunst bemisst sich gerade in Krisenzeiten auch daran, mit wem sie sich solidarisch erklärt."

Sabine Leucht, NPN-Jury-Mitglied, freie Tanz- und Theaterkritikerin, München

"In Deutschland ist die Prekarität der Tätigen in der freien Tanz- und Theaterszene weiterhin erbärmlich. Das hat sich mit dem Ausbruch der Pandemie deutlich gezeigt; aus dieser Erfahrung heraus muss endlich ein Konzept entwickelt werden, das die Menschen, die hier arbeiten, absichert für den Fall von Arbeitslosigkeit oder persönlichen Krisen und Lücken in der Erwerbstätigkeit."

Chtistian Watty, NPN-Jury-Mitglied, Leiter des Festivals euro-scene Leipzig

"Auch vor dem Hintergrund der weltpolitischen Herausforderungen gilt es, die Basis unseres gesamtstaatlichen und föderalen Systems zu sichern: die Aufrechterhaltung eines demokratischen gesellschaftlichen Diskurses und die Fähigkeit der Menschen zum respektvollen Austausch mit Menschen, die anders sind und anders denken als sie selbst."

Walter Heun, Projektleiter NPN – STEPPING OUT

"Dass der Tanz herausgeht aus den Theatern, andere Formen der Kommunikation und andere Spielfelder findet, ist für die Erweiterung seiner Reichweite und Wirkung in verschiedene Teile der Gesellschaft enorm wichtig, seien diese im ländlichen Raum oder in Kreisen, denen Kunst und Kultur noch schwer zugänglich ist."

Walter Heun, Projektleiter NPN – STEPPING OUT

NPN – STEPPING OUT PUBLIKATION ALS PDF

Die Publikation in deutscher Sprache ist in limitierter Stückzahl auch als Printversion erhältlich. Auf Wunsch senden wir Ihnen diese gerne postalisch zu. Hierfür fallen lediglich Versandkosten an. Zur Bestellung schreiben Sie bitte eine E-Mail mit Ihrem vollständigen Namen und Ihrer Anschrift an:

j.metzger@jointadventures.net

EVALUIERUNG DES PROGRAMMS „NEUSTART KULTUR“ - Evaluationsbericht